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Wenn die Wartung vernachlässigt wird...

Es gibt gute Gründe, warum man sich nach einem besonders preiswerten Fahrzeug umsehen muss. Das Angebot an sehr günstigen Autos ist groß. Viele dieser Fahrzeuge haben noch etliche Monate Rest-TÜV und sind insgesamt noch in einem akzeptablen Zustand. Sollte man da nach dem Kauf einfach weiter fahren? Davon ist abgeraten. Spätestens wenn sich der Motor rau anhört oder ein merkwürdig hoher Kraftstoff-Verbrauch festgestellt wird, sollte man sich über eine kleine Inspektion Gedanken machen.

Wenn ein Auto zu so einem niedrigen Preis verkauft wird, dann wollte der Vorbesitzer mit Sicherheit keine Investition mehr in sein Fahrzeug tätigen. Darum ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Zahnriemen, Motoröl und Luftfilter in einem schlechten Zustand sind. Wenn das Auto aufgrund relativ einfach vorzubeugender Schäden verschrottet werden muss, ist das sehr ärgerlich. Damit man garantiert alles austauscht, was mindestens notwendig ist, bietet der Teilehandel komplette Inspektions-Sätze an.

Wann Inspektion machen?

Bei Neufahrzeugen sind die Wartungsarbeiten Sache der Vertragswerkstatt, wenn man seine Gewährleistungs- und Garantieansprüche nicht gefährden möchte. Aber spätestens wenn das Auto aus Altersgründen aus der Gewährleistung heraus fällt, muss die Inspektion in die eigenen Hände genommen werden.

Darüber hinaus ist der Kauf oder Verkauf eines älteren Gebrauchtwagens immer die perfekte Gelegenheit, die wichtigsten Wartungsarbeiten an einem Fahrzeug durchzuführen: Beim Verkauf kann man mit wenigen Handgriffen und Investition den Wert und die Zuverlässigkeit deutlich steigern. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens hat man durch eine frische Inspektion einen definierten Startpunkt, von welchem man aus die weiteren Wartungsintervalle berechnen kann. Das ist vor allem bei älteren Fahrzeugen sinnvoll, über deren Wartungs-Historie nichts bekannt ist. Schließlich ist jede größere Reparatur am Fahrzeug erst dann eine wirklich runde Sache, wenn es technisch vollständig aufgefrischt wird.

Ein Ölwechsel gehört zu einem Wechsel des Zahnriemens, der Zylinderkopfdichtung, der Steuerkette oder der Kupplung einfach dazu. So erhält man ein durchrepariertes Fahrzeug, das mit hoher Wahrscheinlichkeit noch zumindest bis zum Ende der TÜV-Periode fahrbereit bleibt.

Wie oft wird eine Inspektion durchgeführt?

Je älter ein Auto wird, desto empfindlicher wird es auch. Die Ventilschaftdichtungen können allmählich verhärten, die Kolbenringe nutzen sich nach und nach ab, die Lager von Pleuel, Kurbel- und Nockenwelle beginnen auszuschlagen und die Steuerkette kann sich dehnen. All diese Verschleißerscheinungen können hinaus gezögert werden, wenn die Pflege und Wartung dem Alter des Autos angepasst wird.

Viele Hersteller geben zwar für Ihre Autos Ölwechsel-Intervalle von über 20.000 km an. Ab einer Laufleistung von 100.000 km sollte aber der Wechsel-Intervall auf 15.000 km reduziert werden. Ab 200.000 Kilometer Laufleistung kann der Intervall nochmals um 5000 Kilometer gesenkt werden.

So hat man stets die Garantie, dass auch die schon lange im Betrieb befindlichen beweglichen Bauteile noch bestens geschmiert sind. Der Wechsel des Luftfilters ist zu Winterbeginn der ideale Zeitpunkt. Wenn alle Blätter von den Bäumen gefallen sind und der trockene Staub des Sommers nicht mehr in der Luft ist, kann der Luftfilter gegen ein Neuteil getauscht werden. So wird der Motor wieder richtig beatmet und Startschwierigkeiten während der kalten Jahreszeit wird wirkungsvoll vorgebeugt.

Was gehört zu einer Inspektion?

Das absolute Minimum für eine Inspektion ist der Ölwechsel und der Tausch des Luftfilters. In der Regel ist ein Wechsel der Innenraum-Filter ebenso sinnvoll, da diese sich auch gerne zu setzen. Eine etwas größere Inspektion schließt den Wechsel der Zündkerzen mit ein. Spätestens alle zwei Jahre muss die Bremsflüssigkeit getauscht werden. Das Kühlmittel ist in der Regel sehr langlebig. Jedoch sollte es auf Menge, Klarheit und vor allem auf Frostsicherheit überprüft sein. Ebenso müssen Servo-Öl und Klimaanlage regelmäßig inspiziert und nach Bedarf gewartet werden.

Typische Fehler bei einer Inspektion

Ein typischer Fehler bei der Inspektion von älteren Fahrzeugen besteht darin, am falschen Ende zu sparen. Die Verwendung von nicht empfohlenem, billigen Motoröl ist hier ganz falsch. Wenn der Hersteller 5W-40 Öl vorschreibt, kann man mit billigem 15W-40 Öl die Lebensdauer seines Motors erheblich reduzieren.

Besser ist es, die Herstellerangaben zu übertreffen und ab 100.000km dünnflüssigeres 0W-30 Öl für ein älteres Fahrzeug zu verwenden. Ein Ölwechsel ist nur dann komplett, wenn auch der Filter gewechselt wird. Das darf keinesfalls vernachlässigt werden. Ebenso ist es wichtig, ganzjährig ausreichend Kühlerfrostschutz im Kühlwasser zu haben. Das Frostschutzmittel ist auch ein Rostschutzmittel. Wenn die Kühlflüssigkeit gegen reines Wasser getauscht wird, kann das Kühlsystem schnell von innen heraus korrodieren, was schwere Schäden nach sich ziehen kann.

Was kann man während einer Inspektion kontrollieren?

Die hier beschriebenen Schritte sind eine allgemeine Darstellung der Vorgehensweise und keine Anleitung zum Einbau.
Für einen Ölwechsel muss das Auto auf eine Bühne oder zumindest weit genug angehoben werden. Sobald die Räder frei in der Luft schweben, hat man die perfekte Gelegenheit, die Lenkmechanik auf Spiel zu kontrollieren. Auch die Dichtheit der Achsmanschetten kann jetzt genau inspiziert werden. Darüber hinaus ist eine Untersuchung auf eventuellen Kühlwasser- oder Ölverlust jetzt angezeigt.

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