Unterbodenschutz
Ideale Ganzjahresversiegelung: der Unterbodenschutz. Der Unterboden ist ein Schwachpunkt an einem Auto. Aufgrund seiner Nähe zur Fahrbahn ist er besonders stark mechanischen und chemischen Belastungen ausgesetzt. Um den Unterboden gegen Steinschlag und Korrosion zu schützen, sollte er gut mit einem Schutzmittel behandelt werden. Dieser Schutz wird bereits ab Werk angebracht. Im Laufe der Zeit oder bei Reparaturarbeiten kann es aber erforderlich werden, den Unterbodenschutz zu erneuern. Hierbei kann man jedoch viel falsch machen!...weiterlesenFunktionsweise von Unterbodenschutz
Unterbodenschutz wird als Spray oder als Streichfarbe angeboten. Das Schutzmittel bildet eine gummiartige geschlossene Oberfläche mit guter Haftkraft von mehreren Millimetern Dicke. Hochwertiger Unterbodenschutz ist zwar wasserdicht, lässt Luft jedoch passieren. Damit beugt der Anstrich einer fortschreitenden inneren Korrosion vor. Der Schutzauftrag soll das Auto vor allem gegen eindringendes Salzwasser schützen. Dieses wirkt auf dem blanken Blech besonders korrosiv. Ein Fahrzeug mit fehlerhaftem Unterbodenschutz kann während eines eisigen Winters ein Fall für eine aufwendige Reparatur werden.Wann braucht man Unterbodenschutz?
Der Schutzauftrag härtet mit der Zeit aus. Dann kann er Risse bekommen, durch die Wasser bis zum Bodenblech vordringt. Dort beginnt der Unterboden mit der Korrosion. Die ab Werk aufgetragenen Schutzanstriche halten ca. sechs bis acht Jahre. Der Unterbodenschutz sollte deshalb spätestens nach 10 Jahren erneuert werden.Rostschäden am Unterboden bleiben meist lange unbemerkt. Das hat aufwendige Schweißreparaturen zur Folge. Diese Schweißstellen müssen ebenfalls versiegelt werden. Sie bilden sonst ein Einfallstor für eine erneute Korrosion. Das Gleiche gilt für Reparaturstellen nach einem Unfall.
Auftragen von Unterbodenschutz
Die hier beschriebenen Schritte sind eine allgemeine Darstellung der Vorgehensweise und keine Anleitung zum Einbau.Das Auftragen von Unterbodenschutz ist eine einfache Sache. Jedoch sollte man keinesfalls den neuen Schutzanstrich auf dem alten aufstreichen. Vor dem Neuversiegeln eines Unterbodens muss der alte Schutzbelag zumindest an den beschädigten Stellen entfernt werden. Dies ist eine mühselige und aufwendige Arbeit. Damit ist sie für Hobby-Handwerker ideal, da sich so viel Geld sparen lässt.
Bevor man aber mit der Arbeit überhaupt anfängt, ist erst einmal eine gründliche Autoreinigung erforderlich. Die Mindestanforderung ist eine Waschstraße mit Unterbodenwäsche-Programm. Diese lässt man am besten 2x durchlaufen, dann ist der Unterboden einigermaßen sauber. Wesentlich besser ist jedoch das manuelle Waschen des Unterbodens mit einem Hochdruckreiniger. Besonders lockere Reste von Unterbodenschutz lassen sich auch damit schon entfernen.
Früher stand zum Entfernen des Schutzanstriches nur Muskelkraft, Drahtbürsten und Spachtel zur Verfügung. Unsere Empfehlung ist, den Belag vor dem manuellen Entfernen mit einem Heißluftfön zu erwärmen. Das weiche Material lässt sich dann wesentlich einfacher abkratzen. Zum Erwärmen des Schutzbelags dürfen Sie aber keinesfalls eine offene Flamme verwenden! Das Schutzmittel enthält brennbare Substanzen wie Bitumen und Kunststoffe. Mit einer offenen Flamme können Sie schnell Ihr ganzes Auto in Brand setzen!
Heute gibt es Lösungen, welche diese Arbeit wesentlich einfacher, schneller und sauberer machen. Mithilfe von Strahlverfahren wird das Entfernen des alten Schutzbelags zu einer simplen Sache. Doch dazu gibt es Dinge, die zu beachten sind!
Vorsicht bei Strahlverfahren!
Beim Begriff "Strahlverfahren" denken viele an das Sandstrahlen. Dieses hochabrasive Reinigungsverfahren ist bei Blecharbeiten sehr gefährlich. Die scharfkantigen Sandpartikel können besonders bei vorgeschädigten Karosserien den Zustand schnell verschlimmern. Für das Entfernen von Unterbodenschutz ist das Trockeneisstrahlen ideal. Dieses schießt mit pelletierten Partikeln aus gefrorenem Kohlendioxid. Das extrem kalte Strahlgut härtet die Beschichtung an, wodurch sie sich leichter entfernen lässt. Die mit hoher Geschwindigkeit auftreffenden Partikel haben ihrerseits eine abrasive Wirkung. Schließlich explodieren die Stickstoff-Pellets bei Berührung sofort in einer Wolke. Dieser Explosionsdruck hilft bei der Entfernung des Belags zusätzlich.Die Reinigungsleistung von Trockeneisstrahlern ist sehr wirksam, präzise und schonend zu den Bauteilen am Auto.
Übrigens kann man mit dem Trockeneisstrahlen auch bei der Motor- und Innenraumreinigung wahre Wunder bewirken. Das Auto sieht nach der Behandlung wie neu aus.
Eine Alternative zum Trockeneisstrahlen ist das Hochdruck-Wasserstrahlen. Dies ist nicht mit dem normalen Hochdruckreiniger zu verwechseln. Hochdruck-Wasserstrahlreinigen erzeugt einen wesentlich kräftigeren Strahl, der sich sogar zum Entlacken einsetzen lässt.
Nachdem der alte Unterbodenschutz entfernt wurde, muss zunächst das Auto auf Korrosion geprüft werden. Wenn sich schon Rost gebildet hat, wird dieser mit Schleifpapier und Bürste entfernt und die Stelle mit einem Schutzlack z. B. "Hammerite",, versiegelt. Das geht natürlich nur dort, wo der Rostfraß das Blech noch nicht durchdrungen hat. An diesen Stellen bleibt nu das Schweißgerät.