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Fahrtrichtungsanzeiger - vom Winker zum Blinker

Die Notwendigkeit des Fahrtrichtungsanzeigers kam mit der steigenden Verbreitung des Autos. Der dichter werdende Verkehr machte es wichtig, dass die Fahrer miteinander rudimentär kommunizieren konnten, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Auch für Fußgänger und Fahrradfahrer war es schnell überlebenswichtig, voraus sehen zu können wohin ein Auto fahren wird.

Zunächst wurden die Autos mit Winkern ausgestattet. Das waren kleine, mechanische Hebel am Autodach, die über einen Elektromagnet beim Abbiegen ein- und ausgeklappt wurden. Diese erwiesen sich jedoch als unpraktisch und störanfällig. Unter anderem froren die Winkerhebel im Winter häufig fest. Ab 1938 wurden zunächst amerikanische Fahrzeuge mit Blinkleuchten ausgestattet.

In Deutschland wurden die ersten Blinkanlagen ab 1950 angeboten. Sie waren ein so großer Erfolg, dass viele Autofahrer ihre bestehenden Autos auf Blinkleuchten umgerüstet haben. Ab 1956 wurden sie Gesetz. Seither müssen alle Kraftfahrzeuge mit einer Blinkanlage ausgerüstet sein. Dies ist mittlerweile weltweiter Standard.

Die Technik des Blinkers

Die Blinkanlage besteht aus dem Blinkhebel am Lenkrad, dem Blinkrelais, der Verkabelung und den Blinkleuchten am Fahrzeug. Am Blinkhebel wird der Blinker eingeschaltet. Er ist so konstruiert, dass er sich wieder in die Mittelposition stellt und damit den Blinker wieder ausschaltet, sobald das Auto wieder geradeaus fährt und das Lenkrad in Normalstellung steht.

Das Auto ist mit mindesten vier, meistens aber sechs einzelnen Blinklichtern ausgestattet. Die Mindestmenge sind jeweils ein Blinker in jeder Fahrzeugecke. Ab 6 Metern Fahrzeuglänge müssen zusätzlich Blinker an den vorderen Kotflügeln angebracht sein, die zur Seite strahlen. Das Blinksignal ist mit einem akustischen Signal gekoppelt. Dies dient dazu, dass der Fahrer den eingeschalteten Blinker nicht vergisst, falls die mechanische Rückstellung nicht funktioniert.

Die Blinkanlage ist außerdem mit der Warnblinkanlage gekoppelt. Dieser meistens deutlich sichtbare und gut zugängliche Knopf schaltet alle Blinker des Fahrzeugs in einen langsamen Rhythmus. Damit wird beispielsweise angezeigt, dass das Fahrzeug sich in einer Notsituation befindet und sich nicht mehr bewegen kann.

Die Leuchtfarbe der Blinker ist in Deutschland immer orange. Mit Hilfe von getönten Gläsern kann das äußere Erscheinungsbild der Blinkanlage eine andere Farbe besitzen. Wenn er aber eingeschaltet ist, muss ein Blinker definitiv in einer kräftigen, orangen Farbe leuchten. Dies hat den Grund, weil der Blinker eine hohe Signalwirkung benötigt. Er muss vor allem bei Dunkelheit und schlechten Sichtverhältnissen stets eindeutig sichtbar sein. Das Blinken des Fahrtrichtungsanzeigers simuliert zusätzlich eine Bewegung die ebenfalls Aufmerksamkeit erzeugt.

Wenn der Blinker am Auto defekt ist

Das Blinkrelais ist so ausgelegt, dass es seinen Rhythmus ändert, wenn eine Blinkleuchte ausfällt. Die Blinkfrequenz ist dann schneller. Zur besseren Orientierung ist die Frequenzänderung auf der Seite, an der die beschädigte Leuchte ist. Der Rhythmus normalisiert sich wieder, sobald die defekte Lampe ausgetauscht wurde.

Durchbrennende Glühlampen waren bis vor wenigen Jahren ein sehr häufiger Schadensfall am Blinker. Die Glühlampen waren zwar sehr billig, hatten jedoch stets eine begrenzte Lebensdauer. Sobald der Kolben der Glühlampen undicht wurde, drang Sauerstoff ein und brannte den glühenden Wolframdraht durch. Seit knapp 10 Jahren werden die Glühlampen am Fahrzeug zunehmend durch LED-Lampen ersetzt. Diese bieten eine wesentlich größere Leuchtkraft bei einer enorm verlängerten Lebensdauer.

Wenn heute ein Blinker ausfällt, dann ist meistens ein Kabelbruch oder ein korrodierter Kontakt die Ursache. Die LED Blinker am Auto erlauben zudem ganz neue Designmerkmale. AUDI hat in seiner neuesten Generation der Limousinen der Oberklasse beispielsweise die Blinker als Lauflichter entworfen. Dies hat nicht nur einen beeindruckenden Effekt, es dient zudem auch der Steigerung der Signalwirkung Wenn der Autoblinker aber zu schnell blinkt, obwohl alle Blinkleuchten in Ordnung sind, dann liegt der Fehler am Blinkrelais. Dies kann ein einfacher Schaden aufgrund Überalterung sein.

Häufig hat ein defektes Blinkrelais aber eine andere Ursache. Die Spannungswandlung im Fahrzeug kann beschädigt sein, so dass der Generator permanent eine zu hohe Spannung erzeugt. Beim Tausch des Blinkrelais sollte man deshalb stets auch die Lichtmaschine überprüfen, sonst drohen weitere Folgeschäden am Auto.

Blinker als Tuning- und Designobjekt

Das auffällige, gelbe Blinkglas empfinden viele Besitzer von Autos, die ihr Fahrzeug individuell gestalten wollen, als störend. Es ist vor allem bei einer dezenten Farbgebung ein ausgesprochener, optischer Fremdkörper. Darum hat die Zubehörindustrie eine Reihe von alternativen Blinkgläsern entwickelt, mit denen sich die Blinkleuchte verdecken lässt. Diese Abdeckungen müssen aber stets eine amtliche Zulassung besitzen, die zumindest auf Verlangen bei einer Verkehrskontrolle oder bei der Hauptuntersuchung vorgelegt werden muss.

Gänzlich verboten ist es hingegen, den Blinker mit Hausmitteln zu überkleben oder zu übermalen. Unter Umständen ist es nötig, beim Umbau der Signalbeleuchtung am Fahrzeug auch die Leuchtmittel zu wechseln. Hier bietet sich eine Umrüstung der gesamten Fahrzeug-Signallampen auf LED an. Diese können sind in verschiedenen Leuchtstärken erhältlich. Damit kann ein Fahrzeug trotz einer stark getönten Abdeckung der Lampen, die volle oder sogar eine stärkere Signalbeleuchtung erhalten, als vormals mit den Glühlampen möglich war.

Austausch von Blinklampen

Die hier beschriebenen Schritte sind eine allgemeine Darstellung der Vorgehensweise und keine Anleitung zum Einbau.
Der Austausch von Blinklampen ist recht einfach. Das Glas wird mit von hinten mit der Karosserie verschraubt. Zusätzlich können die Gläser der Signalbeleuchtung mit Klipsen oder Spangen befestigt sein. Diese können mit einem schmalen Schraubenzieher gelöst werden.

Die Lampe fällt dann heraus und hängt noch an ihrer Verkabelung. Diese wird gelöst, dann kann das Leuchtmittel und die Abdeckung getauscht werden. An der Vorderseite eines Autos ist die Blinkleuchte noch häufig in einem separaten Glas untergebracht. Am Heck des Fahrzeugs befindet sich die Blinkleuchte aber meistens in einem Kombinationsglas, in dem auch alle anderen Signallampen untergebracht sind. Das kann den Austausch der Blinkleuchte bzw. die Umrüstung auf ein Nachrüst-Teil etwas verteuern.

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