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Vorteile einer hydraulischen gegenüber einer mechanischen Kupplungsbetätigung

Um ein Auto schalten zu können, wird es gekuppelt. Beim Umschalten von einen Gang in einen anderen muss das Getriebe kurz im Leerlauf sein. Unter Last sind die Zahnräder und Mitnahmestifte fest miteinander verbunden. Erst bei der getrennten Kupplung wird die Umschaltmechanik im Getriebe lösbar. Zum Trennen der Kupplung werden mechanische und hydraulische Verfahren eingesetzt.

Mechanische Kupplungstrenner arbeiten mit Seilzügen. Sie sind in ihrer Kraftentfaltung eingeschränkt und haben nur eine vergleichsweise kurze Lebensdauer. Die dazu eingesetzten Bowdenzüge sind anfällig bei eindringendem Wasser. Dann können sie innerlich korrodieren und reißen schnell. Mit der hydraulischen Kupplung wird diese Gefahr ausgeschlossen. Außerdem kann hat die hydraulische Kupplung weitere Vorteile:
 

• Geberzylinder und Nehmerzylinder sind beliebig positionierbar
• Hydrauliksysteme sind langlebiger als Bowdenzüge
• Zwischen Geber- und Nehmerzylinder kann eine Kraftsteigerung eingerichtet werden.

Hydraulische Systeme sind bei ihrer Konstruktion äußerst flexibel. Wo Bowdenzüge exakt positioniert werden müssen, da ist die Anordnung von Geber- und Nehmerzylinder weitestgehend beliebig. Die Kraftübertragung findet über eine Flüssigkeit statt. Da Hydraulikleitungen hohen Druck aushalten müssen, werden sie hochwertiger hergestellt, als einfache Bowdenzüge.

Das äußert sich in einer längeren Lebensdauer. Der wichtigste Vorteil der hydraulischen Kupplungsbetätigung ist aber in der Kraftübertragung: Durch verschieden große Querschnitte können die Druckkraft oder der Verfahrweg zwischen Geber- und Nehmerzylinder variiert werden. Damit ist auch die Betätigung einer sehr schweren und anspruchsvollen Kupplung auch mit schwacher Anpresskraft auf das Kupplungspedal möglich.

Position und Funktion vom Kupplungsgeberzylinder

Der Kupplungsgeberzylinder sitzt unmittelbar hinter dem Kupplungspedal. Er drückt einen hydraulischen Kolben in ein Gehäuse. Dabei entsteht ein Druck, der an den Nehmerzylinder an der Kupplung weitergegeben wird. Dieser rückt die Kupplung aus. Beim Loslassen stellt eine Rückstellfeder den Nehmerzylinder wieder in die vordere Endlage. Dabei wird wird ein Gegendruck ausgelöst, der das Kupplungspedal wieder zurück stellt.

Defekte am Kupplungsgeberzylinder

Ein Defekt am Kupplungsgeberzylinder ist spürbar und sichtbar. Er wird durch ein verzögertes Ansprechverhalten der Kupplung bemerkt. Das Kupplungspedal lässt sich "Aufpumpen". Das kommt daher, weil Luft in die Hydraulikleitung eingedrungen ist. Luft ist im Gegensatz zu Öl kompressibel. Eine Luftblase in der Hydraulikleitung wirkt daher wie ein Puffer. Außerdem kann es sein, dass das Kupplungspedal hängt und sich nicht mehr vollständig zurück stellt.

Sichtbar wird ein Defekt am Kupplungsgeberzylinder durch austretendes Hydrauliköl. Wenn sich unter dem Auto eine kleine Ölpfütze bildet, kann das an einem Defekt dieses Bauteils liegen. Meistens sind dann die Dichtungen verschlissen und der Kupplungsgeberzylinder kann seiner Aufgabe nicht mehr nachkommen.

Die hier beschriebenen Schritte sind eine allgemeine Darstellung der Vorgehensweise und keine Anleitung zum Einbau.

Bitte tragen Sie bei dieser Arbeit eine Schutzbrille! Früher konnte man Kupplungsgeberzylinder reparieren, indem man die Dichtungen entlang des inneren Kolbens gewechselt hat. Die heute verfügbaren Bauteile sind jedoch so verpresst und verschweißt, dass ein Zerlegen nicht mehr möglich ist. Das hat aber auch Vorteile: Mit dem Einbau eines neuen Zylinders wird das Auto an dieser Stelle in einen definierten Neuzustand versetzt. Deshalb empfehlen wir auch, stets die gesamte hydraulische Kupplung auszutauschen. Geber- und Nehmerzylinder werden praktisch gleich stark belastet. Wenn der Geberzylinder deshalb ausfällt, dann wird der Defekt am Nehmerzylinder auch nicht lange auf sich warten lassen.

Die hydraulische Kupplung sitzt unter dem Fahrzeug. Der Geberzylinder sitzt in der Nähe des Kupplungspedals. Der Nehmerzylinder sitzt in der Nähe des Kupplungshebels am Getriebe. Am Nehmerzylinder sitzt auch die Entlüftungsschraube. Wenn diese entfernt und anschließend auf die Kupplung getreten wird, läuft das Hydrauliköl aus. Es ist sinnvoll, die Hydraulikkupplung vor der Reparatur zu entleeren, da sich das Zerlegen dann wesentlich sauberer gestaltet. Beim Entleeren der Hydraulikleitung aber bitte langsam und vorsichtig auf das Pedal treten, sonst spritzt die Hydraulikflüssigkeit unkontrolliert herum.

Geberzylinder, Nehmerzylinder und Leitung werden entfernt und gegen Neuteile ausgetauscht. Wichtig ist, dass die Dichtungen an den Anschlüssen der Leitung perfekt sitzen! Nach dem Einbau der Neuteile wird die Entlüftungsschraube des neuen Nehmerzylinders und die Einfüllschraube am Geberzylinder entfernt. Danach wird mit vorsichtigem Pumpen das Hydrauliksystem wieder befüllt.

Wenn das Hydrauliköl an der Entlüftungsöffnung ausläuft, wird die Schraube wieder eingesetzt. Nun wird noch die Einfüllöffnung wieder verschlossen und die Arbeit ist erledigt. Mit ein paar Testkupplungen wird noch überprüft, ob die Leitung auch vollständig entlüftet wurde. Gegebenfalls muss noch ein wenig Hydrauliköl nachgefüllt werden.

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