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Position und Aufbau vom Faltenbalg

Der Faltenbalg ist ein runder, mehrfach gerippter und spitz zulaufender Hohlgummi. Er sitzt hinter den Vorderrädern und ist am Radlager und der Antriebswelle befestigt. Darum findet man dieses Bauteil auch nur an Fahrzeugen mit Front- oder Allradantrieb.

Der balgartige Aufbau ist deshalb wichtig, weil sich das Bauteil fest an Radlager und Antriebswelle verbaut ist. Das heißt: Der Faltenbalg dreht sich während der Fahrt ständig mit. Vor allem in Kurven wird er deshalb stark beansprucht, weil er permanent radial durchgewalkt wird. Diese hohe Belastung macht die Achsmanschette deshalb zu einem Verschleißteil.

Defekte am Faltenbalg

Die Achsmanschette ist ein dickwandiges Bauteil aus Gummi. Sie sitzt in unmittelbarer Nähe zur Straße und wird deshalb ständig vom aufspritzenden Staub. Splitt, Salz und Wasser beschmutzt. Darüber hinaus wird der Faltenbalg viele tausend Mal pro Stunde durchgewalkt. Mit 5-10 Jahren sind diese Bauteile zwar erstaunlich langlebig. Irgendwann werden sie jedoch spröde, rissig und reißen schließlich ganz ab. Leider wird das vom Fahrer meistens lange Zeit nicht bemerkt.

Einen defekten Faltenbalg erkennt man daran, dass reichlich Fett an der ganzen Lenkmechanik hinter dem Rad klebt. Dieses Fett stammt aus der Permanentschmierung des Radlagers. Das Radlager selbst läuft dann trocken. Außerdem dringen Schmutz und Splitt in das Kugellager ein und sorgen dort für eine recht schnelle Zerstörung des Bauteils.

Früher oder später wird dann ein schleifendes, quietschendes Geräusch beim Fahren bemerkt, was sich auch recht genau lokalisieren lässt. Sind die Kugeln des Radlagers schon stark beschädigt, kann das Lager auch zu klappern beginnen. Im schlimmsten Fall blockiert das Rad sogar oder die Kugeln fallen heraus, wodurch das Auto an Fahrstabilität so weit verliert, dass es nicht mehr fahren kann.

Achsmanschette Reparieren

Die hier beschriebenen Schritte zur Reparatur der Achsmanschette sind eine allgemeine Darstellung der Vorgehensweise und keine Anleitung zum Einbau.

Um den Faltenbalg zu wechseln, wird das Rad ausgebaut und das Kugelgelenk an der Spurstange gelöst. Danach zieht man die Antriebswelle nach hinten heraus und klappt das Rad zur Seite. Der alte Faltenbalg wird vollständig entfernt. Anschließend geht es ans Saubermachen: Das Fett des Radlagers wird die gesamte Baugruppe rund um die Lenkmechanik gründlich verschmutzt haben.

Hier helfen ein Lappen und reichlich Waschbenzin. Aus Kostengründen sollte deshalb der Bremsenreiniger erst ganz zum Schluss verwendet werden. Wenn alles blitzsauber ist, wird der neue Faltenbalg mit der spitzen Seite zuerst auf die Antriebswelle geschoben. Danach wird das Radlager wieder gründlich gefettet. Die Antriebswelle wird wieder eingesteckt und der Faltenbalg mit der Schelle befestigt. Das Kugelgelenk wird wieder zusammen gebaut und das Rad wird montiert.

Was so einfach klingt, hat jedoch seine Tücken: Zunächst muss das Radlager ganz genau geprüft werden. Wenn es beim Drehen des Rades ein schleifendes Geräusch produziert, ist es leider reif für den Austausch. Dies ist eine aufwändigere Reparatur, für die zudem einiges an Spezialwerkzeug erforderlich ist.

Auch wenn Das Radlager unbeschädigt ist und der Faltenbalg erfolgreich gewechselt wurde, muss das Auto dennoch in die Werkstatt. Durch das Lösen der Spurstange hat man sich zwangsläufig die Spur verstellt. Diese muss nach dem Zusammenbau wieder professionell eingestellt werden, sonst drohen ein unregelmäßiger Reifenverschleiß sowie ein instabiles Fahrverhalten.

Man kann das Verstellen der Spur aber vermeiden, indem man die Gewindegänge beim Ausbau der Spurstange zählt und anschließend exakt auf die gleiche Weise wieder einbaut. Alternativ kann man sich mit Hilfe von Kreppband Markierungen am Spurstangengewinde machen, mit denen die exakte Position der Spurstange wieder gefunden werden kann.

Hat man beides aber vergessen, sollte man die Spurstangenverstellung an beiden Seiten gangbar machen. Diese Arbeit lassen sich die Werkstätten gerne extra bezahlen. So kann man bei der ohnehin recht teuren Maßnahme gute 20-30 Euro sparen.

Sinnvolle Zusatzmaßnahmen

Achsmanschetten sollte man immer paarweise wechseln. Auch wenn die gegenüber liegende Manschette noch intakt schein, ihr Ausfall ist nur noch eine Frage der Zeit. Wer es ganz richtig will, kann auch den Faltenbalg und den Simmerring der Antriebswelle an der Getriebeseite tauschen. So hat man die ganze Einheit wieder in einen definierten, reparierten Zustand gebracht, der wieder für viele Jahre halten wird.

Beim Ausbau des Rades und der Radwellen sollte man stets die gesamte Lenkmechanik und das Bremssystem überprüfen. Spurstange, Dreieckslenker, Stabilisatoren, Gummipuffer sollte man durch optische Inspektion und kräftiges Rütteln auf die Gebrauchstauglichkeit überprüfen. Auch die Dichtheit der Bremsleitungen und die Stoßdämpfer kann bei dieser Arbeit auf das Genaueste überprüft werden. So erkennt man frühzeitig drohende Schäden und kann sie bei dieser Gelegenheit gleich mit reparieren.

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