Dichtung, Ölwanne
Ölwannendichtung
Umweltfreundlich und sicher: Die Ölwannendichtung ist die ringförmige Abdichtung der Ölwanne. Sie sorgt dafür, dass das Öl in diesem vorgesehenen Behälter bleibt und nicht austritt. Normalerweise ist die Ölwannendichtung sehr lange haltbar. Wenn sie aber undicht wird, ist handeln angesagt. Ein Auto, das Ölflecken hinterlässt ist nicht nur eine große Umweltverschmutzung. Es kann sogar ein Bußgeld und selbst die Stilllegung des Autos nach sich ziehen...Position und Funktion der Ölwannendichtung
Die Ölwanne sitzt am tiefsten Punkt des Motors. Wenn das Auto abgestellt wird, läuft das Öl in die Wanne zurück und sammelt sich dort. Über die Ölpumpe und ein Saugrohr wird es beim Starten wieder durch den Motor geleitet. Die Ölwanne ist ein einfaches Pressteil aus Stahlblech. Dieses Blech ist wesentlich dicker als das Karosserieblech. Korrosionsprobleme treten an der Wanne daher eher selten auf.Falls sie doch einmal durchrosten oder durch ein Aufsetzen undicht werden sollte, lässt sie sich meistens auch recht einfach durch Schweißen reparieren. Wir empfehlen aber immer den Austausch gegen ein Neuteil.
Die Ölwannendichtung ist eine ringförmige Dichtung, die zwischen Ölwanne und Motorblock sitzt. Sie ist passend zu den Schrauben gelocht. Durch einen säurefesten Gummi hält die Dichtung für viele Jahre das Öl dort, wo es hingehört.
Gründe für den Austausch der Ölwannendichtung
Eine Ölwannendichtung wird grundsätzlich immer dann ausgetauscht, wenn die Ölwanne vom Motor entfernt wird. Dies kann folgende Gründe haben:- Schaden an der Ölwanne
- Erneuerung der Pleuellager
- Defekte Ölwannendichtung
Ein Schaden an der Ölwanne entsteht in den meisten Fällen, wenn das Auto hart auf einem Widerstand aufsetzt. Beim Befahren von Wegen, für welche das Auto nicht ausgelegt ist, kann dies recht schnell passieren. Rostschäden an der Ölwanne kündigen sich hingegen lange genug vorher an: Eine Ölwanne rostet, im Gegensatz zu einer Karosserie, von außen nach innen. Lange bevor sich der Rost bis zum Öl vorgearbeitet hat, sind die Schäden an der Ölwanne bereits offensichtlich.
Die Pleuellager sind bei stehenden Kolben nur über die Ölwanne zugänglich. Deshalb muss sie entfernt werden, um sie zu erneuern. Defekte Pleuellager sind eine große Belastung für den Motor, die seine Restlebensdauer erheblich verkürzt. Mit einem kleinen Trick kann man aber früh genug feststellen, wann sie ausgetauscht werden müssen: Pleuellager bestehen aus einer Bronze-Legierung. Der Abrieb dieser Legierung sammelt sich im Motoröl. Mit Hilfe einer Ölanalyse lässt sich so feststellen, ob die Lager und andere Bauteile (z.B. die Kolbenringe) am Motor ausgetauscht werden müssen.
Wir empfehlen eine Ölanalyse spätestens alle 2 Jahre, sobald das Auto einen Stand von 150.000 Kilometern erreicht hat. Sie kostet ca. 40 Euro. Dies ist gut investiertes Geld, da sie sehr präzise Auskunft über den Zustand des Motors gibt.
Ölwannendichtungen bestehen aus einem weichen Gummigemisch. Dieses Gummi härtet mit der Zeit aus und wird spröde. Dann kann die Dichtung ihre Funktion verlieren und das Öl, welches sie eigentlich zurückhalten soll, austreten lassen.
Folgen undichter Motoren
Wenn die Ölwannendichtung undicht ist, tritt Motoröl aus und tropft auf den Boden. Dazu muss man wissen: Ein Liter Altöl verseucht eine Million Liter Wasser und macht es für den Mensch und Tier unbrauchbar. Schon wenige Tropfen verseuchen daher große Mengen Erdreich und Wasser. Die umgehende Reparatur einer defekten Ölwannendichtung ist daher in jeder Hinsicht verpflichtend. Die Strafen für nicht behobene Schäden an der Ölwanne sind erheblich: Bremen verlangt in so einem Fall bis zu 100.000 Euro an Bußgeld.Für einen normalen Autofahrer werden natürlich keine Strafen in einer solchen Höhe angezeigt, wenn er den Ölverlust nicht bemerkt hat. Es zeigt aber, dass die Behörden in diesen Fällen inzwischen sehr empfindlich reagieren. Als Fahrer eines älteren Fahrzeugs ist man daher in der Pflicht, das Auto regelmäßig auf Leckagen zu kontrollieren.
Dichtmittel nur kurzfristig sinnvoll
Der Handel bietet immer wieder "Ölstopper" an, mit denen undichte Motoren von innen heraus abgedichtet werden sollen. Diese Maßnahme empfehlen wir, wenn es nur noch wenige Wochen bis zum Ablauf der Zulassung des Autos sind und es danach verschrottet werden soll. Diese Dichtmittel haben nur einen kurzfristigen Effekt. Wo es wirtschaftlich sinnvoll ist, kann man damit einen Versuch wagen. Wenn die Schadstelle aber auf Dauer behoben werden soll, ist nur ein Austausch der Ölwannendichtung eine sinnvolle Maßnahme.Austausch einer Ölwannendichtung
Die hier beschriebenen Schritte sind eine allgemeine Darstellung der Vorgehensweise und keine Anleitung zum Einbau.Der Tausch der Ölwannendichtung beginnt damit, den Motor warm zu fahren und anschließend das Öl abzulassen. Warmes Öl fließt schneller und nachhaltiger ab, als kaltes Öl.
Anschließend wird das Auto sicher aufgebockt oder auf eine Hebebühne gestellt. Besonders geeignet sind für diese Arbeit die Auffahrrampen, da sie einen besonders sicheren Stand des Autos garantieren.
Nun kommt es darauf an, wie gut die Ölwanne zugänglich ist. Bei manchen Fahrzeugen ist sie durch eine Antriebswelle oder andere Bauteile versperrt. Dann muss sie so lange "frei geräumt" werden, bis sie gut zugänglich ist. Die Schrauben werden ringsherum gelöst. Falls die Wanne nicht jetzt schon herunter fallen will sondern sehr fest klebt, muss sie losgekeilt werden. Dazu verwendet man einen Keil aus Kunststoff oder Holz. Keinesfalls sollte hier ein Schraubenzieher oder Stahlmeißel verwendet werden. Wird an die Dichtstelle eine Scharte eingeschlagen, kann dort immer wieder Öl austreten.
Wenn die Ölwanne abgenommen ist, wird sie gründlich gereinigt. Die Reste von der alten Dichtung werden an Motor- und Ölwannenseite entfernt. Dafür bitte keine Drahtbürste verwenden, sondern nur Lappen, Kunststoffbürste und Reinigungsmittel.
Zum Einsetzen der neuen Ölwannendichtung ist die Verwendung von Hilfsschrauben sinnvoll. Dies sind lange Schrauben mit abgetrennten Kopf, die locker in die vorhandenen Öffnungen eingedreht werden. Drei Hilfsschrauben reichen aber völlig aus. Beim Anfertigen der Hilfs-Dichtschrauben aber bitte die Schnittstelle vom Schraubenkopf gründlich abschleifen. Scharten und Kanten würden die neue Dichtung sofort wieder beschädigen.
Nun wird die neue Dichtung mit Hilfe der Stiftschrauben auf die vorgesehene Dichtfläche geschoben. Es folgt die Ölwanne, die ringsum mit den Schrauben zunächst locker angeschraubt wird. Die Stiftschrauben werden wieder entfernt und die restlichen drei Schrauben eingedreht.
Beim Festziehen der Ölwannenschrauben geht man schrittweise und im Kreuzgriff vor. Eine Schraube wird leicht angezogen, dann folgt die genau gegenüber liegende. Anschließend die Schraube genau rechts mittig, danach wieder die Schraube gegenüber. Erst jetzt wird die nächste Schraube angezogen, die neben der ersten angezogenen Schraube sitzt und so weiter. Das garantiert, dass die Ölwanne gleichmäßig sitzt und sich beim Ansetzen nicht verziehen kann. Die Schrauben werden so allmählich an das erforderliche Drehmoment angenähert.
Anschließend wird der Ölfilter getauscht und frisches Öl aufgefüllt - fertig.