Gewindefahrwerke
Gewindefahrwerk
Immer die passende Bodenfreiheit mit dem Gewindefahrwerk. Bei vielen Autotunern gibt es nur eine Devise zur Bodenfreiheit: So tief wie möglich. Ein tief liegendes Auto verspricht die beste Bodenhaftung und einen besonders sportlichen Look. Leider hat eine allzu geringe Bodenfreiheit auch einige Nachteile. Da der Ein- und Ausbau von einem Fahrwerk sehr aufwändig ist, wurde das Gewindefahrwerk erfunden. Damit kann der Besitzer des Autos das Fahrwerk immer so einstellen, wie er es gerade möchte....Aufbau von einem Gewindefahrwerk
Ein Gewindefahrwerk besteht zunächst einmal aus den gleichen Bauteilen, wie jedes andere Fahrwerk auch:- Stoßdämpfer
- Spiralfeder
- Domlager
Ein Gewindefahrwerk hat eine zusätzliche Einstellmöglichkeit per Schraubgewinde installiert. Diese sitzt meistens am Federbein selbst. Sie kann auch über eine zusätzliche Buchse installiert sein. Zum Einstellen des Gewindefahrwerks wird ein spezieller Gabel-Schlüssel benötigt. Dieser wird mit dem Fahrwerksatz mitgeliefert.
Gewindefahrwerke gibt es stufenlos und gestuft. Gestufte Gewindefahrwerke haben den Vorteil, dass sie das Auto stets absolut gleichmäßig austarieren. Bei stufenlosen Gewindefahrwerken muss genau nachgemessen werden, dass der Abstand zwischen Reifen und Karosserie immer gleichmäßig ist. Ein unregelmäßig eingestelltes Fahrwerk verschlechtert die Fahreigenschaften erheblich.
Einbau von einem Gewindefahrwerk
Der Einbau von einem Gewindefahrwerk unterscheidet sich praktisch nicht vom Einbau eines normalen Fahrwerks. Das ist allerdings eine erhebliche Herausforderung, der man sich nur mit dem notwendigen Wissen und Können - vor allem aber mit dem richtigen Werkzeug stellen sollte. Tatsächlich sind die Arbeiten am Fahrwerk die Arbeiten, welche die meisten schweren Unfälle von Selbstschraubern verursachen.Darum dieser Hinweis von uns: Die hier beschriebenen Schritte zum Einbau eines Gewindefahrwerks sind eine allgemeine Darstellung der Vorgehensweise und keine Anleitung zum Einbau.
Die Vorgehensweise zum Einbau eines Fahrwerks bzw. Gewindefahrwerks ist folgende:
- Auto Aufbocken
- Räder abbauen
- Fahrwerk freilegen
- Federn spannen
- Federbeine ausbauen
- Federn entspannen
- Neue Federbeine einspannen
- Fahrwerk einbauen
- Federn entspannen
- Räder abbauen
- Auto abbocken
1. Auto aufbocken
Beim Aufbocken des Autos passieren schon sehr viele Unfälle. Um sicher an einem Fahrwerk arbeiten zu können, muss das Auto felsenfest aufgebockt sein. Dazu sind ausschließlich passende, professionelle Böcke zulässig. Sämtliche Hilfsmittel wie Kanthölzer, gestapelte Platten oder Reifen, sind ein unkalkulierbares Sicherheitsrisiko. Auch die Verwendung von noch so hochwertigen Wagenhebern reicht für das Aufbocken eines Autos nicht aus. Es muss sicher stehen, sonst kann nicht an ihm gearbeitet werden.2. Räder abbauen.
Vor dem Abbauen der Räder sollten die Radmuttern gelöst werden. Das macht das Abbauen der Räder einfacher3. Fahrwerk freilegen
Um das Fahrwerk abbauen zu können, muss man an die Fixierung an der Unterseite heran kommen. Dazu kann es notwendig sein, das Kugelgelenk zu trennen und die Bremsscheibe zur Seite zu klappen.4. Federn spannen
Dies ist der wohl wichtigste und gefährlichste Schritt beim Wechsel des Fahrwerks. Darum dieser Hinweis: Zum Einspannen der Feder sind nur dafür vorgesehene Federspann-Werkzeuge zulässig. Hochwertige Federspanner finden Sie in unserem Shop. Verwenden Sie keinesfalls Hilfsmittel wie Spanngurte, Draht oder andere Provisorien. Die in einer Feder gespeicherte Energie ist gewaltig und sorgt für schwere bis tödliche Verletzungen, wenn sie sich unkontrolliert entspannt.5. Fahrwerk ausbauen
Mit gespannter Feder lässt sich Feder und Stoßdämpfer bequem ausbauen. Schrauben Sie auch das Domlager ab. Dessen Erneuerung gehört bei jedem Tausch des Fahrwerks stets dazu.6. Federn entspannen
Nun wird der Federspanner wieder vorsichtig und gleichmäßig gelöst. Entspannt stellt die Feder keine Gefahr mehr dar. Das alte Fahrwerk kann entsorgt werden.7-11. Neues Fahrwerk einbauen
Jetzt geht der Einbau in umgekehrter Reihenfolge. Auch hier bitte stets mit größter Vorsicht arbeiten, damit kein Unfall geschieht.Beim Montieren der Räder das Anziehen mit dem korrekten Drehmoment nicht vergessen. Drehmomentschlüssel sind in unserem Online-Shop erhältlich.
Einsatz vom Gewindefahrwerk
Gewindefahrwerke werden sehr gerne von Autotunern eingebaut, die regelmäßig zu Veranstaltungen und Treffen fahren. Für den normalen Fahrbetrieb wird das Fahrzeug auf eine bequeme Bodenfreiheit eingestellt. Am Veranstaltungsort wird es dann so weit abgesenkt wie möglich, um einen möglichst dynamischen Eindruck zu erwecken. Das Einstellen vom Gewindefahrwerk ist recht einfach.Zunächst wird der IST-Wert ringsum gemessen. Dazu misst man den Abstand zwischen Mitte Nabe und Unterkante Radhaus bzw. Kotflügel. Wichtig ist, dass das Auto sich gesetzt hat, d.h. nicht unmittelbar vorher auf der Hebebühne war. Das Fahrzeug wird jetzt wieder aufgebockt.
Dazu bitte einen hochwertigen Hydraulik-Wagenheber verwenden, der nicht abrutschen kann. Idealerweise wird ein zusätzlicher Unterstellbock eingesetzt, um das Auto vor einem Abrutschen zu hindern. Passende Geräte sind hier im Shop erhältlich. Die Handbremse ist gezogen, der erste Gang ist eingelegt bzw. der Automatik-Wählhebel steht auf P. Das Rad wird demontiert. Zunächst wird die Kontermutter gelöst.
Dann liegt die Einstellmutter frei. Nun wird mit dem Gabelschlüssel die Stellmutter nach Wunsch verstellt. Der Abstand zwischen Kontermutter und Stellmutter entspricht genau der späteren Tieferlegung des Autos. Kontermutter und Einstellmutter werden gegeneinander fest gezogen, so wird ein sicheres Federbein erzeugt. Beim Montieren der Räder bitte nicht das Drehmoment vergessen.