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Spur & Sturz prüfen: Tipps für längere Reifenlebensdauer

Weißes Auto auf Landstraße in Kurve mit optimaler Achsgeometrie

Ungleichmäßiger Reifenverschleiß ist ärgerlich. Aber: er kann auch durchaus die Sicherheit Deines Fahrzeuges beeinträchtigen. Oft wird erst spät bemerkt, dass Reifen an bestimmten Stellen schneller abnutzen als an anderen. Die Ursache hierfür liegt meist an einer falschen Spur- und Sturzeinstellung. Schon kleine Abweichungen führen zu ungleichmäßigem Reifenverschleiß. Außerdem kann es passieren, dass das Auto zur Seite zieht und das Fahrverhalten instabil wird. Heute zeigen wir Dir, wie Du Spur und Sturz prüfen kannst und ungleichmäßigen Reifenverschleiß erkennst. Obendrein erklären wir Dir, welche Maßnahmen Du ergreifen kannst, um die Lebensdauer Deiner Reifen zu verlängern.

Was sind Spur und Sturz? Das Rätsel der Achsgeometrie

Die Achsgeometrie des Autos beschreibt die exakte Lage der Räder zueinander und relativ zur Fahrbahn. Nur wenn diese Winkel stimmen, rollen die Reifen optimal ab und übertragen die Kräfte präzise auf die Straße. Die wichtigsten Parameter sind:

  1. Der Sturz: Der Sturz beschreibt die Neigung des Rades, wenn Du von vorne oder von hinten auf Dein Auto schaust. Es gibt zwei Extreme. Beim sogenannten positiven Sturz kippt das Rad oben nach außen. Dies führt zu einem verstärkten Verschleiß an der äußeren Schulter des Reifens. Der negative Sturz beschreibt, wenn das Rad oben nach innen kippt. Dies führt zu mehr Abrieb an der inneren Schulter des Autoreifens. Wichtig! Ein leichter negativer Sturz ist bei vielen modernen Fahrzeugen für die Kurvenfahrt gewollt. Denn: Die Kontaktfläche des Reifens wird in der Kurve optimiert. Nur eine deutliche Abweichung vom Sollwert führt zu Problemen.
  2. Die Spur: Die Spur beschreibt die Parallelität der Räder einer Achse, wenn Du von oben auf sie schaust. Bei der sogenannten Vorspur (positiv) laufen die Räder vorne enger zusammen als hinten. Die Räder zeigen in Fahrtrichtung zueinander. Bei der Nachspur (negativ) laufen die Räder hinten enger zusammen als vorne. Die Räder zeigen in Fahrtrichtung voneinander weg. Eine falsche Spureinstellung ist der häufigste Verursacher von ungleichmäßigem Reifenverschleiß. Die Reifen rollen hierbei nicht exakt ab. Sondern werden seitlich über die Fahrbahn geschleift. Eine falsche Spur führt dazu, dass der Reifen sägezahnartig oder feingratig über die gesamte Lauffläche verschleißt.
  3. Der Nachlauf: Der Nachlauf beschreibt die Neigung der Lenkachse (der Drehachse des Rades) in Längsrichtung des Autos. Er ist weniger ein direkter Verschleißfaktor. Sondern sorgt für den Geradeauslauf und die Rückstellung des Lenkrads nach einer Kurve.

Verstelle Achsgeometrie: So erkennst Du die Warnsignale

Ein ungleichmäßiger Reifenverschleiß ist das deutlichste Symptom für eine verstellte Achsgeometrie. Kontrolliere deshalb regelmäßig die gesamte Lauffläche Deiner Reifen:

  • Deine Reifen sind innen oder außen abgefahren? Dies deutet auf einen falschen Sturz hin.
  • Deine Reifen zeigen den Sägezahn-Effekt? Ein unregelmäßiger, sägezahnartiger Grat an den Profilblöcken deutet fast immer auf eine falsche Spureinstellung hin. Fühle dazu vorsichtig mit der Hand über die Lauffläche. Der Effekt tritt meist an den Vorderreifen auf.
  • Deine Reifenschultern sind fast glatt, die Mitte des Reifens hat aber noch viel Profil? Hier ist häufig ein zu niedriger Reifendruck die Ursache. Wir raten Dir zu Reifendrucksensoren. Diese warnen Dich rechtzeitig vor zu wenig Luft im Reifen. Der Reifendruck passt? Dann prüfen den Sturz! Denn: Auch eine extreme Sturzeinstellung kann diese Optik verursachen.

Weitere Symptome einer verstellten Achsgeometrie:

  • Das Lenkrad steht schief bei Geradeausfahrt
  • Das Fahrzeug zieht nach links oder rechts, obwohl Du geradeaus lenkst
  • Das Lenkrad flattert
  • Die Lenkung ist schwammig/unkonkret
  • Dein Auto verbraucht mehr Kraftstoff als gewöhnlich

Wodurch wird die Achsgeometrie verstellt?

Die Achsgeometrie ist kein statischer Wert. Sie kann sich im Laufe der Zeit durch die folgenden Einflüsse verändern:

  • Schlaglöcher und Bordsteinkanten: Harte Schläge können die Achskomponenten verbiegen oder verschieben.
  • Unfallschäden: Selbst kleine Kollisionen können die Achswerte verändern
  • Verschleißteile: Ausgeschlagene Gelenke, Spurstangenköpfe oder Lager in der Radaufhängung. All dies führt zu „Spiel“ in der Achse. Dadurch ändern sich Spur und Sturz beim Fahren unkontrolliert.
  • Reparaturen: Bei Deinem Auto müssen die Spurstangenköpfe, die Querlenker oder Federbeine ausgetauscht werden? Denk daran: Danach ist eine Achsvermessung zwingend erforderlich.
  • Tieferlegung/Höherlegung: Fahrwerksveränderungen müssen immer mit einer Neueinstellung der Achsgeometrie abgeschlossen werden.

Prüfung von Spur & Sturz – Schritt für Schritt

Die Prüfung von Spur und Sturz sollte idealerweise in einer Werkstatt erfolgen. Denn: dafür sind spezielle Geräte notwendig. Dennoch gibt es zwei Möglichkeiten, den Zustand grob zu prüfen:

  1. Sichtprüfung: Prüfe, ob die Reifen regelmäßig ablaufen. Verwende gerne eine Taschenlampe, um das Profil besser zu erkennen. Nutzen zudem gerne unseren Profiltiefe-Messguide. Dieser sagt Dir, ob die Profiltiefe Deiner Reifen noch den Anforderungen entspricht.
  2. Teste das Lenkverhalten:Fahre auf einer geraden Strecke und lasse das Lenkrad los. Zieht das Auto nach einer Seite, stimmt die Spur nicht.

Die regelmäßige Kontrolle von Spur und Sturz durch eine Werkstatt lohnt sich in vielerlei Hinsicht:

  • längere Lebensdauer der Reifen
  • bessere Fahrsicherheit
  • Kraftstoffersparnis
  • Komfortables Fahrverhalten

Falsche Spur- und Sturzeinstellungen: Die Folgen

Ungleichmäßiger Reifenverschleiß ist kein Zufall – oft steckt eine falsche Spur- oder Sturzeinstellung dahinter. Wer regelmäßig seine Reifen kontrolliert, den Reifendruck überprüft und bei Bedarf die Achsgeometrie einstellen lässt, spart nicht nur Geld, sondern erhöht auch die Sicherheit auf der Straße.