Ausrücklager
Ausrücklager
Komfortables Schalten mit dem Ausrücklager. Das Ausrücklager ist ein Teil der Kupplung-Schwungscheibe-Einheit. Es sollte bei jedem Kupplungstausch mit gewechselt werden. Defekte Ausrücklager erzeugen unangenehme Geräusche und können größere Folgeschäden produzieren...Position und Funktion vom Ausrücklager
Das Ausrücklager sitzt getriebeseitig am Kupplungszapfen. Es ist mit dem Ausrückhebel verbunden. Seine Aufgabe ist es, die Trennung der Kupplung möglichst geschmeidig vollziehen zu lassen. Zu diesem Zweck ist das Lager einerseits drehbar, zum zweiten lässt es sich entlang der Getriebewelle mit dem Ausrückhebel verschieben.Die hohen Drehgeschwindigkeiten in der Kupplung und die doppelte Belastung durch Rotation und Verschiebung setzen dem Ausrücklager mit der Zeit zu. Bei Verschleiß macht es sich durch unangenehme, schleifende Geräusche bemerkbar. Außerdem setzt ein defektes Ausrücklager die Funktion der Kupplung herab.
Defekte am Ausrücklager
Ist ein Ausrücklager defekt, ist Ursache häufig ein Verschleiß. Es ist eingelaufen, das bedeutet dass seine Kugeln nicht mehr ganz rund sind oder sich in die Lagerschalen eingefressen haben. Das Ausrücklager Geräusch beim Fahren ist bei einem Defekt unüberhörbar. Es ist entweder ein hohes Pfeifen und Quietschen oder ein rhythmisches Schrappen.Um festzustellen, ob das Geräusch tatsächlich vom Ausrücklager und nicht vom Getriebe kommt, muss man einfach auf das Kupplungspedal treten. Wenn das Ausrücklager beim Kupplung treten verstummt, ist die Ursache für das Geräusch eindeutig. Wenn beim Einrücken vom Ausrücklager das Geräusch im Leerlauf immer noch hörbar ist, dann kann das Getriebe einen Schaden haben. Als Ursache kommen drei Faktoren in Betracht:
- Minderwertige Produktqualität
- schlecht zentrierte Kupplungsscheibe
- Ausrücklager wurde beim letzten Kupplungswechsel nicht getauscht
Der dritte Fall war früher die häufigste Ursache für ein defektes Ausrücklager. Bis Anfang der 90er wurden Kupplungen noch in Einzelteilen angeboten. Heute wird die Kupplung hingegen üblicherweise im kompletten Set getauscht. So schließt man aus, dass eine neue Kupplung mit einem alten Ausrücklager betrieben wird.
Wechsel vom Ausrücklager
Die hier beschriebenen Schritte sind eine allgemeine Darstellung der Vorgehensweise und keine Anleitung zum Einbau.Ein Ausrücklager wird grundsätzlich nicht repariert, sondern immer komplett ausgetauscht. Der Tausch ist ein sehr aufwändiges Projekt, für das ein Hobbyschrauber ruhig einen ganzen Samstag oder sogar ein ganzes Wochenende einplanen sollte. Das gilt vor allem dann, wenn er diese Aufgabe zum ersten Mal durchführen will. Auch wenn es Ausrücklager noch separat zu kaufen gibt, empfehlen wir immer die Erneuerung der gesamten Kupplungseinheit. Das gilt auch für ein eventuell vorhandenes Zweischeiben-Schwungrad. Da zum Wechsel des Ausrücklagers das Getriebe abmontiert werden muss, ist der Austausch aller Verschleißteile einfach die intelligentere Wahl.
Zum Austausch vom Ausrücklager bzw. der gesamten Kupplung braucht man:
- Hebebühne
- Getriebehalter
- Werkzeugkasten mit Drehmomentschlüssel
- Zentrierstift
- ggf. Kugelgelenk-Trenner
- Ölablasswanne für Getriebeöl
- Neues Kupplungsset
Das Auto wird auf der Hebebühne angehoben. Dabei ist stets darauf zu achten, dass das Auto immer nur an den vorgesehenen Punkten aufgebockt wird. Ein falsch angesetzter Teller einer Hebebühne ist eine häufige Ursache für einen Schaden am Fahrzeugrahmen. Vor allem die Schweller werden häufig dabei eingedrückt, wenn die Hebebühnenteller falsch angesetzt werden. Dann sind aufwändige Spenglerarbeiten die Folge.
Das Getriebe wird frei gelegt. Je nach Fahrzeug sind dafür eine Menge zusätzlicher Arbeiten erforderlich. In jedem Fall werden beide Antriebswellen gelöst. Dazu ist ggf. auch das Trennen eines Kugelgelenks notwendig, damit das Rad zur Seite geklappt werden kann. Falls die Spurstange abgezogen wird, muss ggf. nach dem Zusammenbau die Spur neu eingestellt werden. Dies vermeidet man, indem man die Gewindegänge der Spurstange zählt oder sich eine Markierung am Gewinde setzt, mit der nachgehalten werden kann, wie weit die Spurstange eingedreht war.
Nachdem das Getriebe frei gelegt wurde, wird das Öl abgelassen. Wir empfehlen, stets frisches Öl wieder aufzufüllen. Außerdem gibt es im Onlineshop auch hochwertiges Getriebeöl-Additiv. Dieses schützt die empfindlichen Zahnräder vor Verschleiß und macht das Schalten nochmal geschmeidiger.
Wenn das Getriebeöl abgelassen wurde, wird der Getriebehalter angesetzt. Das Getriebe wird von den Antriebswellen gelöst und anschließend entlang der Verschraubungen an der Getriebeglocke vom Motorblock abgebaut. Am ausgebauten Getriebe und an der Motorseite werden nun alle Bauteile der Kupplung entfernt und gegen Neuteile ausgebaut. Für das Ansetzen der Kupplungsscheibe empfehlen wir dringend die Verwendung eines Zentrierstifts. Nur wenn die Kupplungsscheibe vollkommen zentral sitzt, kann sie richtig arbeiten.
Einen Zentrierstift gibt es auch in unserem Online-Shop. Auch ist es wichtig, nach Vorgabe des Herstellers das Ausrücklager zu fetten. Sonst kann es passieren, dass ein ungefettetes neues Ausrücklager Geräusche macht und schnell verschleißt. Anschließend baut man alles wieder zusammen und lässt frisches Getriebeöl ein. In einer Fachwerkstatt wird für das Ausrücklager wechseln lassen Kosten in Höhe von 500 - 1200 Euro fällig. Der Austausch der gesamten Kupplung ist dann nur noch unwesentlich teurer.